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Irgendwie fühlte er sich am Morgen viel Erholter, als wie sonst. Er ging nun ins Badezimmer. Stellte er sich ohne groß nach zu denken unter die Dusche. Ansonsten wusch er sich ja nur den Oberkörper am Waschbecken. Der kleine Junge hatte schon recht. Wenn man nackend ist, kann man spontaner reagieren.
Seine Kleidung bestand aus Funktionsmaterialien. Weswegen sie auch schneller trockneten. Nur bei der Unterwäsche, war dies nicht der Fall. Was blieb ihm anderes übrig. Als wie die Unterwäsche in den Rucksack zu packen. Wo er noch überlegte, ob er die Ersatzunterwäsche nun anziehen solle oder nicht. Er entschied sich, besser diese aufzusparen. Beim Frühstück merkte er, das die Wirtin ihn irgendwie nicht zu nahe kommen wollte. Statt dessen ihr Sohn ihm Kaffee einschenkte.
"Sag mal mein Junge. Ist es wahr, das du lieber nackend durch die Natur ziehst?" Sprach er dann den Jungen an. Der schaute überrascht Hans an. Dann in Richtung seiner Mutter. Die hatte wohl Hans Frage mit bekommen. Zuckte aber nur mit den Schultern.
"Ja wieso? Sind sie einer dieser Christen, die sich aufregen, wenn sie einen Nackten sehen?" Hans merkte gleich den trotzigen Unterton in der Antwort.
"Ich bin zwar Christ. Doch hat deine Mutter mich gestern zum Grübeln gebracht. Sie hat dabei auch erzählt, das du mit deinen Freunden oft den gesamten Sommer nackend seid." Erzählte Hans. "Habe letzte Nacht dann auch zuerst schlecht geschlafen. Albträume quälten mich. Mein Schlafanzug war klatschnass. So musste ich den ausziehen. Habe dann nackend geschlafen. Heute Morgen hatte ich das Gefühl. Als wäre ich neugeboren. Gestern sagte mir ein Junge, der mit einer großen Gruppe unterwegs war, wo alle nackend waren. Das es viel praktischer ist, nackt zu sein. Da könne man auch mal schnell in einen See springen, sich erfrischen, um dann einfach wieder weiter zu wandern. Was ich Quasi heute Morgen direkt mit der Dusche getan habe." Der Sohn der Wirtin schaute immer noch misstrauisch auf Hans.
"Du kannst deine Mutter also beruhigen. Sie hat mir zurecht den Kopf gewaschen. Wofür ich hier auch dankbar bin. So wie ich das auch sehe, hat sie da einen aufrichtigen. Als auch sehr selbstbewussten Jungen als Sohn." Fuhr Hans nun fort.
"Werden sie dann heute auch mal ausprobieren, nackend zu wandern?" Wollte dieser nun wieder gute Dinge dann neugierig geworden wissen.
"Heute vielleicht noch nicht. Doch ich komme heute an einem See vorbei. Vielleicht wage ich es dann, dort ohne Badehose ins Wasser zu gehen." Lehnte Hans das nackend Wandern nun erst einmal ab.
"Oh das ist schon Okay. Schwimmen ohne die Badehose ist auch viel schöner. Das wird sie begeistern. Ich muss jetzt aber weiter." Grinste der Junge. "Die anderen Gäste haben auch noch Kaffeedurst."
Hans nickte nur. Schaute nun richtig fröhlich in die Welt. Nackt zu schwimmen, ja das hatte er sich vorgenommen. Als er bei der Wirtin seine Rechnung bezahlte. War diese auch wieder guter Laune.
"Mein Sohn war richtig begeistert, über die Unterhaltung die sie beide geführt haben. Also ich gehe auch lieber ohne Badesachen schwimmen. Da haben die Kinder meinen Mann und mich schon überzeugt. Nur nackend zu wandern, das wage ich dann auch noch nicht. Einen schönen Tag dann noch. Kommen sie ruhig gerne noch einmal vorbei." Hans versicherte, das er dies bestimmt tun würde. Schwang dann den Rucksack auf seinen Rücken und verabschiedete sich.
Irgendwie war der Tag heute viel schöner. Es war nicht zu heiß, aber auch nicht zu Kalt. Unterwegs begegnete er wieder einigen Wanderern. Man grüßte sich freundlich und wünschte einen guten weiteren Weg. Dann kam Hans an dem See an. Nun an dem als Badestrand ausgewiesenen Teil, wollte er jetzt aber nicht nackend sich zeigen. Doch bald fand er eine kleine Badebucht. Nachdem er sich ausgezogen hatte. Holte er noch seine Unterwäsche aus dem Rucksack. Klar, das diese noch feucht war. Wie auch der Schlafanzug. Die nassen Sachen hängte er jetzt in die Zweige. Dabei spürte er schon sofort, wie der Wind über seinen Körper streichelnd fuhr. Seelenmassage, bestimmt von Gott geschickt, sagte er sich. Konnte dabei ein lachen sich nicht verkneifen. Dann wagte er es und stieg in denn See. Uii war das Wasser doch ein wenig kalt. Schnell hechtete er nun ins Wasser. So musste sich wohl der Delphin Flipper gefühlt haben. Warum hatten die beiden Jungen bloß Bermuda Jeans an. Ob die darunter wohl auch noch Unterhosen an hatten. Solche Gedanken machte sich Hans. Er dachte auch an den Spielfilm Herr der Fliegen. Wo viele Jungen bald nackend waren. Sie waren das im Wasser, wie dann ebenso auch an Land. Wie glücklich mussten die sich gefühlt haben. So glücklich wie er jetzt. Als er wieder an Land kam, legte er sich, so wie er war, auf das Badetuch. Die Wärme der Sonne, die nun seinen ganzen Körper verwöhnte. Hans merkte auch da den Unterschied. Wie beim Schwimmen, so auch jetzt beim Sonnen, wurde er nun zu 100 % von der Natur richtig verwöhnt. Erfrischt und erholt, überlegte er nun doch. Ob es nicht schöner wäre, nackend zu bleiben. So dann weiter zu wandern. Den Wanderern, denen er nun begegnete, schauten erst überrascht, doch keiner maßregelte ihn nun. Selbst Kinder und Jugendliche waren nur amüsiert. Fanden es wohl lustig, das ein Mann, da nackt wanderte. Am Mittag zog er dann doch Hose und Hemd an. Mehr aber auch wieder nicht. Auch wenn die Unterwäsche bei seinem morgendlichen Bad, perfekt von der Sonne und Wind getrocknet worden war.
Nach dem er in einem Gasthaus zu Mittag gegessen hatte, wollte er weiter ziehen. Als auf einmal ein kleiner Junge ihm am Ärmel zog. Verwundert schaute er den Jungen an.
"Ich hoffe, sie sind nicht mehr wütend, auf mich und die anderen. Die eben nackend lieber wandern." Da war es Hans klar, das war der Junge, der ihm auf den Kopf zu gesagt hatte, wie praktisch nackt schwimmen ist, wenn man schon nackend gewandert war.
"Toni, du kannst doch den Mann nicht belästigen. Entschuldigen sie meinen Sohn, mein Herr." Versuchte sich da sein Vater wohl, für diesen sich zu entschuldigen.
"Ach wissen sie, ich glaube oder besser ich weiß jetzt, das ich ihnen unrecht getan habe." Beschwichtigte Hans den Vater des Jungen. "Er hat nichts Falsches getan. Sie aber auch nicht. Gewissermaßen bin ich jetzt zu ihnen rüber gewechselt. War heute nackend schwimmen. Danach habe ich es dann sogar gewagt, nackend zu bleiben. Bis kurz vor dieser Rast, bin ich es sogar auch geblieben. Ach ja ich habe sogar nackend geschlafen. Ich kann sie nun besser verstehen, als wie sie vielleicht glauben. Schauen sie nicht so ungläubig. Sie haben alles richtig gemacht und noch ein paar anderen Personen. Wo eine mir richtig den Kopf gewaschen hat." Der Mann überlegte kurz, dann holte er seine Brieftasche hervor. Aus der er eine Visitenkarte entnahm.
"Rufen sie mich an. Dann lade ich sie mal zu einer Gruppenwanderung ein. Denn in einer Gemeinschaft gleich gesinnter, ist es noch viel schöner." Sagte er dann. Hans schaute ihn dankbar an.
"Ich werde ihr Angebot bestimmt annehmen. Ihnen, wie auch ihrer Gruppe, dann noch einen schönen Tag. Ich muss mich nun etwas sputen, damit ich noch rechtzeitig zum Abendbrot, meine nächste Pension erreiche." So verabschiedete man sich. War dann auch auf beiden Seiten nun froher Dinge.
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