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Wandern ist schon eine tolle Sache. Das war Hans feste Einstellung dazu. Vor allem wenn man ein bestimmtes Alter erreicht hat, sollte man sich schon ein wenig mehr bewegen. Als wie sonst. Da Wandern schon immer eine Leidenschaft von Hans war. Entschied er sich nun, statt in einen Sportverein oder ein Fitnessstudio zu gehen, wäre Wandern doch das einzig wahre.
Die richtige Kleidung ist dazu nötig. Beim Schuhwerk sollte man dann nicht zu knauserig sein, aber auch nicht gleich meinen das teuerste wäre nur gut genug. Regensachen, an die sollte man auch denken. Ein Regenschirm ist ja ganz nett für einen Spaziergang. Doch einen Wanderer können da auch mal schwere Unwetter überraschen. Da ist es dann schon besser einen Regenoverall. Anderseits wahlweise einen zweiteiligen Regenanzug anzuziehen. Wer jetzt meint, da schwitzt man doch dann drunter. Wird also auch nass. Ja das wird man, doch ist es schon etwas anderes, wenn man vom Regen durchnässt wird. Denn dann hat der kalte Wind leichtes Spiel einen auszukühlen. Schweiß ist dagegen warm.
Hans dachte wirklich an alles. Jedes Wochenende war er auf Wanderschaft. Lernte dabei auch mal andere Wanderer kennen. Man unterhielt sich. Verbrachte die Brotzeit zusammen. Auch teilte man dann den ein oder anderen Ausrüstungstipp. Wie auch eine Empfehlung für eine Wanderroute oder Ausflugsziel.
Doch dann kam der Tag, da glaubte Hans, seinen Augen nicht zutrauen. Da kam doch eine illustre Wandergruppe auf ihn zu, wo alle nackend waren. Also wenn die Kleinsten nur nackend gewesen wären, so hätte er das verstanden. Doch auch die älteren Kinder waren dann ebenso nackt. Doch was ihn am meisten umhaute. War das, auch die Erwachsenen nackend waren. In allen Altersgruppen, waren zu dem Männlein und Weiblein vertreten.
Hans lag es schon auf der Zunge. Er wollte sie schon anpfeifen, das sie sich doch nicht den Kindern so schamlos zeigen könnten. Doch welchen Sinn hätte dies gehabt. Wo die doch auch nackend alle waren.
"Wie können sie es wagen, hier in aller Öffentlichkeit, sich nackend zu zeigen." Brachte er dann doch über die Lippen. "Auch die Kinder sollten doch besser sich bedecken. Das geht doch gar nicht."
"Guter Mann, ohne ihnen nahe zu treten. Doch Gott hat uns immerhin nackend geschaffen." Bekam er nun als Antwort zu hören. "Außerdem sind wir hier in Gottes freier Natur. Fernab jeder Zivilisation."
"Außerdem schwitzt man so weniger." Meldete sich einer der älteren Jungen, der wohl am Beginn der Pubertät stand. Was man seinen Körpermerkmalen deutlich erkennen konnte.
"Der Vorteil ist dann auch noch, das wir keine verschwitze Kleidung nach der Wanderung waschen müssen." Sprang nun auch noch ein Mädchen dem Jungen bei. "Es macht also wirklich Sinn, nackend zu wandern."
"Wenn wir an einem See vorbei kommen, muss ich nur die Schuhe ausziehen. Kann man dann sofort direkt reinspringen." Meinte dann ein jüngerer Junge. "Dabei brauche ich auch nicht erst mich in den Schatten setzen, damit mein Körper sich abkühlt. Da er immer die Temperatur perfekt ausgleicht."
"Ich habe sie gewarnt. Wenn gleich die berittene Polizei vorbei kommen würde. Bekämen sie große Probleme." Begann Hans noch einmal.
"Ach wissen sie, wir sind vorhin einer Reiterstaffel der Polizei bei ihrem Trainingsausritt begegnet." Ging nur eine Frau auf Hans Warnung ein. "Die hat es nicht gestört, das wir alle Nackend waren. Die haben sogar gesagt, gut das wir eben alle nackt sind. Also nicht nur wir Erwachsenen. So wie auch dann nicht nur die Kinder. Dann ritten sie weiter. Also sie sehen, alles ist gesetzlich dann wohl in Ordnung."
Hans war nun klar, das er diese Wandergruppe nicht dazu bewegen konnte, sich wenigstens mit einer Hose und einem Hemd zu bedecken. Also machte er sich weiter auf den Weg. Der zum Glück in die andere Richtung führte. Als wie die, der Nackedeis. Am Abend, beim Abendessen in einer Pension. Gingen die Argumente, der Nackedeis ihm immer wieder durch den Kopf. Könnten sie wirklich recht haben. Mit dem, was sie ihm alles gesagt hatten. Der Pension Betreiberin, fiel auf, das Hans nicht so richtig das Essen zu genießen schien. Da er kaum zuschlug am Buffet.
"War die Wanderung so schwer, das sie nun noch nicht mal den nötigen Appetit haben?" fragte sie nun. Hans schaute die Frau an. Sollte er ihr von der merkwürdigen Begegnung von der schamlosen Gruppe erzählen? Vielleicht doch besser nicht. Doch er musste es loswerden. Mit einem anderen eben drüber reden.
"Ich bin heute einer Gruppe begegnet. Wo alle nackend waren. Vom Jüngsten bis zum Ältesten. Es waren Mädchen und Jungen, als auch Männer und Frauen darunter." Begann Hans nun sich die Sache von der Seele runter zu erzählen. "Dabei sind wir doch alle Sünder. Sollten uns unserer Nacktheit doch schämen."
"Ich möchte ihnen jetzt ja nicht zu nahe treten." Erwiderte die Wirtin nun. "Doch Gott hat uns nackend geschaffen. Somit sind wir sein Werk. Warum die Christen dann der Meinung sind, das Gott in dem Fall wohl ein Fehler unterlaufen ist. Wo nach wir alle eine Fehlproduktion wären. Also ich glaube das nicht. Die Gruppe kommt jedes Jahr hier über den Wanderweg. Die Förster Wirtin, richtet sich auch schon längst auf diese Gäste ein. Meine Söhne, haben da durch auch die Angst verloren, das Gott mit ihnen eine Fehlproduktion gemacht hätte. Die sind oft die gesamten Sommerferien nackend. Was meinen sie, was ich da an Strom, dazu auch noch Waschmittel spare. Die gehen auch in einem nahen See Schwimmen. Wo es auch einen Wasserfall gibt. Das spart dann noch mal so richtig Geld. Längst haben sich ihnen auch Freunde da angeschlossen. Als Mädchen es auch wagten, waren die Jungs anfangs ein wenig Scheu. Doch inzwischen sind alle richtige freie Nackedeis. Ich denke mal, das Gott sich auch daran erfreut. Das diese Kinder und auch die Wandergruppe, wieder in sein Paradies zurückgekommen sind. Aus dem er ja bildlich Adam und Eva geworfen hatte. Weil diese, vom Satan eingeredet bekommen hatten, sie wäre eine Fehlproduktion. Weswegen sie besser die fehlerhaften Stellen mit Blättern, bedecken sollten. Überlegen sie mal, was Gott wohl wirklich will. Ob also wir da wirklich dann in seinem Sinne handeln." Dann ging die Wirtin wieder, weil ein anderer Gast etwas bestellen wollte.
Nun saß Hans erst so richtig bedröppelt da. War das, was er da von klein auf im Kindergottesdienst gehört hatte. Als auch das, was er an Bibeltexten dann, bis in die heutige Zeit gelesen. Dann ebenso auch auswendig gelernt hatte, am Ende falsch, vielleicht sogar gegen Gotteswillen? Nun in den 10 Geboten forderte Gott ja eben so auch, das der Mensch nicht andere Menschen töten sollte. Auch nicht am Eigentum seines Nachbarn bereichern dürfe. Doch was tat der Mensch? Behauptete dann dabei, auch noch im Auftrage Gottes dies alles zu tun. Hans war jetzt total verwirrt. Niedergeschlagen ging er zu Bett. Im Schlaf suchten ihn dann Albträume heim. Wo er immer wieder schweiß gebadet aufwachte. Da er ja zum Glück ein Single Wanderer war. Konnte er den durchschwitzten Schlafanzug ausziehen. Dann zum Trocknen und lüften über den Stuhl hängen. Wo auch schon seine, vom Wandern, durchschwitzte Kleidung hing. Da er keinen zweiten Schlafanzug dabei hatte. Auch nur eine zweite Garnitur Unterwäsche, als auch Strümpfe. Legte er sich nun nackend ins Bett. Wie er es einst als kleines Kind in heißen Sommern, es getan hatte. Als er nun einschlief, wurde er nicht mehr von Albträumen gequält.
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